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     Weihnachtsoratorium 2015
1) Kritik Westfälische Nachrichten                                                 
2) Bilder
3) Mails                                               
4) Erläuterungen aus der Ankündigung
                                                                                                                                       weitere Konzertberichte

1) Kritik "Westfälische Nachrichten"

Die  Kantorei an der Apostelkirche sang unter der Leitung von Klaus Vetter alle sechs Kantaten. Foto: bhe

Münster - Klingende Bibelauslegung und große Musik – so versteht die Kantorei an der Apostelkirche das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, und genau das war am Samstagnachmittag in der Apostelkirche vor ausverkauftem Hause zu hören. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Klaus Vetter, begleitet von dem Barockorchester „Le Chardon“ mit historischen Instrumenten, führte der Chor alle sechs Kantaten auf. Für die Kantorei, die das Werk regelmäßig singt, wie ein „Nach-Hause-Kommen“, und sicher ist der Konzertbesuch auch vielen Besuchern ein festliches Ritual. Das „WO“ gehört einfach dazu.

Von Brigitte Heeke

Man muss es nicht jedes Jahr neu erfinden, dennoch widerstehen Musiker und Sänger gekonnt der Routine. Frisch eröffnet der berühmte Eingangschor „Jauchzet, frohlocket“ das Werk. Kantor Vetter gibt auch den folgenden Chören und Chorälen viel Raum für die Gestaltung der musikalischen Aussage. So unterstreicht er den vermeintlichen Widerspruch zwischen dem mit Pauken und Trompeten besungenen himmlischen König und dem kleinen Kind in der Krippe zusätzlich, etwa durch dynamische Gegensätze. Das geschilderte biblische Geschehen tritt auf diese Weise umso deutlicher hervor: Der Trost der Weihnachtsbotschaft ebenso wie die Erwartung und die Hoffnung, aber auch die anfängliche Angst vor dem Überwältigenden etwa bei den Hirten auf dem Feld, die schließlich in Zuversicht und dem Aufbruch zur Krippe mündet.

Mit Ina Siedlaczek (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Nils Giebelhausen (Tenor) und Markus Flaig (Bass) stand dem Chor ein versiertes Solistenquartett zur Seite, das mit innig-berührenden Arien („Schließe, mein Herze“), aber gleichzeitig frisch und munter („Großer Herr, o starker König“) überzeugte. Aus dem ohnehin gut aufgelegten Orchester verdient die Continuogruppe ein Extralob, die trotz räumlicher Distanz zum Evangelisten auf der Kanzel die Rezitative zuverlässig und mit einer außergewöhnlichen Spielfreude begleitete.

Begeisterten Applaus erhielten die über 100 Mitwirkenden, die sich am Sonntag zu einer Mitsing-Version der ersten drei Kantaten erneut trafen.

2) Bilder

Einspielen vor dem Konzert                                                                                               Fotos: Karin Brackhagen

3) Mails
1) Das Ganze war so musikantisch, ja tänzerisch, wie wir’s noch nie erlebt habet. Die Instrumentalsolisten waren lässig und unangestrengt (sagenhaft v.a. die 1. Oboe), und die Gesangssolisten gleichfalls glanzvoll und souverän. Bach ist aufgelebt, hab herzlichen Dank!   F.S.

2) Dieses Weihnachtsoratorium klang so leicht, so frisch, es war für mich ein neues "Jauchzen und Frohlocken"... Und das Besondere an dieser Sonntags-Aufführung war für mich auch die Stimmung im Umgang mit der Musik des "Mitsingens", bei dem der Einsatz und die Freude des Mitsingens auch bei uns Nicht-Mitsängern zu spüren war und dem Konzert eine besondere Kraft und Ausstrahlung schenkte..... Es tönt in mir immer noch.  L.D.

3) ...Obwohl ich ja nicht religiös bin, hat mir das gesamte Konzerterlebnis doch echt "das Herz geöffnet".  A.H.

4) Erläuterungen aus der Ankündigung
Weihnachtsoratorium zum "Mitsingen und Zuhören"

Begrüßung zum Mitsingen

Seit dem Jahr 2000 führen wir das Weihnachtsoratorium
in 2 ganz unterschiedlichen Fassungen auf: jeweils am Samstag alle 6 Kantaten und am Sonntag "Zum Mitsingen und Zuhören". Diese Aufführungsform ist in Münster bislang einmalig und inzwischen so beliebt, dass wir sie jetzt zum 5. Mal anboten. Nicht nur Ehemalige und Aktive aus den unterschiedlichsten Chören Münsters freuten sich darauf, sondern auch die Veranstalter: Kantorei, Solisten und Instrumentalisten. Das interaktive Musizieren, die ansteckende Freude des - größtenteils stehend mitsingenden "Publikums"-  schafft  eine einzigartige Atmosphäre, die auch die andere Hälfte des Publikums so schätzt und genießt, dass  sie teilweise gerade deswegen kommt.
Voraussetzung für das Gelingen ohne Probe(!) ist, dass die Sänger im "Publikum" ihre eigenen Noten mitbringen und ihren Part sicher - auch neben Sängern anderer Stimmlagen - beherrschen. Die Hörer sitzen im rechten, die Sänger im linken Kirchenschiff. Zusammen mit Kantorei und Orchester im Altarraum singen sie alle Choräle und den Chor „Herrscher des Himmels“ vierstimmig mit.

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Um Original und Parodie (=Weihnachtsoratorium) vergleichen zu können, haben wir 2006 und 2009 den beiden Aufführungen eine weitere mit den weltlichen Vorlagen vorangestellt, zuletzt die Kantate "Hercules am Scheidewege". Hier stellen die Solisten allegorische Figuren wie " Wollust" und "Tugend" dar, und traten daher in Kostümen auf:  Bilder, Berichte, Mails