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Erstaufführungen in Münster
durch die
Kantorei an der Apostelkirche:
2016    Wolfgang Rihm Das Lesen der Schrift zum Brahms-Requiem
2016    Reinhard Keiser Markus-Passion  (vermutlich erstmals in Münster)
2014    Enjott Schneider At the edge of time - Reflections on Mozarts Requiem für Orchester
2013    Paul Hindemith Apparebit repentina dies
(zwar keine "echte" EA,

             - der Madrigalchor brachte sie vor einigen Jahren - die Kantate ist jedoch nach wie vor völlig unbekannt)  
2011    Stölzel Weihnachtsoratorium von 1728, und Te Deum von ca. 1720
2006    G.F. Händel
Coronation-Anthems (UA in deutscher Übersetzung zum Osterfest)
2002    G.F. Händel Funeral - Anthem for Queen Caroline

2001
   Max Bruch Die Flucht der heiligen Familie
1998   Tilo Medek Der Friede wird immer gefährlicher („350 Jahre Westfälischer Friede“)
1998
   Frank Martin In terra pax („350 Jahre Westfälischer Friede“)
1997    Fanny Mendelssohn
Oratorium nach Bildern der Bibel
1996
   Arvo Pärt Te Deum  (Jubiläum: 50 Jahre Kantorei an der Apostelkirche)
1994
  Joseph Gabriel Rheinberger Der Stern von Bethlehem

Erstaufführungen - eine große Herausforderung


Für eine Stadt ist die Erst-Aufführung eines Werkes etwas Besonderes, weil ein Werk, das bislang nicht zum gängigen Repertoire gehört, nun erstmals an diesem Ort erklingt. 
Für den
Veranstalter und die Ausführenden bedeutet das in mehrfacher Hinsicht eine große Herausforderung:

  • Motivation und Überzeugung: Anders als bei der Matthäus-Passion oder dem Messias ist den Mitwirkenden (Chor und Orchester) das Werk in der Regel nicht bekannt, d.h.  sie müssen zunächst für ein ihnen unbekanntes Stück gewonnen und motiviert werden. Da nicht auf Erfahrungen früherer Aufführungen zurückgegriffen werden kann dauert die Probenzeit länger als üblich.
  • Noten moderner Werke gibt es nur leihweise. Die Leihgebühr ist relativ hoch, da der Komponist in der Regel davon lebt.
    Noten historischer Werke sind häufig nicht im Druck erschienen. Das Aufführungsmaterial für Chor und Orchester muss aus alten Handschriften oder Partituren selbst hergestellt werden, was einen enormen Zeitaufwand bedeutet.
  • Die Kosten sind höher, da in der Regel mehr Proben mit dem Orchester erforderlich sind. Gleichzeitig entsteht ein 
  • Risiko: Die Zuhörer sind in der Regel für Unbekanntes schwerer zu mobilisieren. Die entstandenen Kosten müssen aber irgendwie gedeckt werden, was nur bei ausverkaufter Kirche halbwegs gelingen kann. Daher muss der Veranstalter mehr als beim gängigen Repertoire für diese Aufführung werben. 
So ist es kein Wunder, dass Erstaufführungen selten zu erleben sind.
Wenn wir diese Mühen auf uns nehmen, kann der Zuhörer davon ausgehen, dass wir 100%-ig von dem Werk überzeugt sind,  und darf sich daher auf ein - im wahrsten Sinne - besonderes Konzerterlebnis freuen.